by Marcel Gläser | Nov 27, 2017

Carnica, Buckfast oder die dunkle Biene? Zander oder DNM?

Carnica, Buckfastbiene oder die dunkle Biene? Zander oder DNM? Was ist der ideale Standort für meine Bienen und wo bekomme ich die Bienen überhaupt her?

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Welche Bienenrasse und ist die richtige für mich?

Unter Imkern in Deutschland sind verschiedene Bienenrassen verbreitet. Wer mit der Imkerei beginnen möchte, der muss sich auf eine dieser Rassen festlegen. Die Carnica Die eindeutig beliebteste Bienenrasse in Deutschland ist die Carnica. Bei der Carnica handelt es sich um eine Gebirgsbiene, die ursprünglich aus dem südlichen Alpenraum stammt. Nach dem Zweiten Weltkrieg verbreitete sich die Carnica dann relativ rasch in Deutschland und konnte die hier beheimatete dunkle Biene verdrängen. Die Carnica zeichnet sich vor allem durch zwei Eigenschaften aus, die sie für Imker sehr interessant machen. So besitzt die Bienenrasse einen nur mittelmäßig ausgeprägten Schwarmtrieb sowie eine hohe Honigleistung. Außerdem kommt die in Deutschland beliebteste Bienenrasse auch mit heißen Sommern sowie kalten Wintern sehr gut zurecht. Die Buckfastbiene Die Buckfastbiene darf sich unter den Imkern in Deutschland ebenfalls einer großen Beliebtheit erfreuen. Die Besonderheit dieser Bienenrasse besteht darin, dass sie durch Zucht entstanden ist. Buckfastbienen gelten als sehr friedlich. Zudem zeigen sie eine geringe Neigung, Schwärme zu bilden. Schließlich sind Buckfastbienen auch extrem fleißig und resistent gegenüber Krankheiten. Für die hohe Krankheitsresistenz sorgt in erster Linie die genetische Vielfalt der Buckfastbiene. Dank dieser positiven Eigenschaften nutzen viele Berufsimker Buckfastbienen. Die dunkle Biene Die dunkle Biene ist bereits seit mehr als 10.000 Jahren auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands heimisch. Ihren Namen verdankt die Bienenrasse ihren sehr dunklen Filzbinden. Dunkle Bienen besitzen herausragende Flugeigenschaften. So kann die Bienenrasse bis zu zwei Kilometer weiter fliegen als die Carnica. Dazu gilt die dunkle Biene als sanftmütige Bienenrasse. Viele Imker, die dunkle Bienen halten, können Arbeiten an den Völkern ohne schützenden Schleier ausführen.

Welches Rähmchenformat sollte ich verwenden?

Darüber hinaus ist es notwendig, sich auf ein Rähmchenformat festzulegen. In Deutschland werden verschiedene Rähmchenformate verwendet, wobei es ein Nord-Süd-Gefälle gibt. Imker in Süddeutschland nutzen zumeist das Zandermaß. In Norddeutschland wird dagegen eher die Format "Deutsch Normalmaß" (DNM) verwendet. Wer Imker werden möchte, erkundigt sich hinsichtlich des Rähmchenformates am besten beim örtlichen Imkerverein. Dieser kann Auskunft darüber geben, welche Größe im jeweiligen Gebiet vorzugsweise eingesetzt wird.

Strohkörbe, Magazinbeuten, Holz oder Styropor? Welche Bienenbeute sollte ich nehmen?

Als Bienenbeute bezeichnen Imker die Behausungen für ihre Bienen. Die alten Ägypter, die bereits Bienen hielten, nutzen Tonröhren als Bienenbeute. Auf dem europäischen Kontinent entwickelte sich später der Strohkorb als Behausung für Bienen. Im Inneren der Körbe aus Stroh befanden sich Stöckchen. Diese konnten die Bienen nutzen, um ihre Waben anzulegen. Allerdings gab es bei dieser Art der Bienenhaltung ein großes Problem, nämlich die Honigernte. Um an den Honig zu gelangen, mussten sämtliche Waben aus dem Strohkorb gebrochen und das Bienenvolk vernichtet werden. Moderne Bienenbeuten besitzen dagegen bewegliche Waben. Diese lassen sich ganz einfach einzeln aus der Behausung entnehmen. Zudem verfügen Bienenwaben heutzutage meist über einen Gitterboden. Dieser sorgt dafür, dass von unten Luft an die Bienen gelangen kann. Dadurch soll die Feuchtigkeitsbildung verhindert werden. Gefertigt werden Bienenbeuten heutzutage in der Regel aus Styropor oder aus Holz. Beuten aus Styropor sind etwas leichter und haben den Vorteil, die darin lebenden Bienen auch gut vor Kälte zu schützen. Allerdings besteht die Gefahr, dass Bienenbeuten aus Styropor bei hohen Windgeschwindigkeiten Schaden nehmen. Aus diesem Grund ist es zumeist notwendig, die Beuten zusätzlich zu beschweren. Bienenbeuten aus Holz sind dagegen durch das relativ hohe Eigengewicht vor Schäden durch Wind geschützt. Aus Holz hergestellte Behausungen für Bienen müssen entweder gestrichen oder aber lackiert werden, um sie haltbarer zu machen. Diese In einer Bienenbeute gibt es zwei wichtige Bereiche, nämlich den Brutraum sowie den Honigraum. Beide Räume werden durch ein Absperrgitter voneinander getrennt. Die Fluglöcher, durch die die Bienen die Beute verlasse können, befinden sich immer am Honigraum. Einige Imker schwören darauf, eine Bienenflucht zwischen Honigraum und Brutraum anzulegen. Diese wird kurz vor der Honigernte in die Bienenbeute eingesetzt und soll bewirken, dass sich die Bienen in den Brutraum zurückziehen. Wird der Honig dann geerntet, befinden sich nur noch wenige Tiere an den Waben im Honigraum. Der Imker kann die Waben bequem entnehmen und muss keine großen Mengen an Bienen von diesen abkehren.

Wo sollte ich meine Bienen aufstellen und wo bekomme ich mein erstes Bienenvolk?

Der ideale Standort für die Bienenhaltung.

Angehende Imker stehen immer vor der Frage, an welchem Standort sie ihre Bienen am besten halten sollten. Bei der Wahl des geeigneten Standortes sollte vor allem darauf geachtet werden, dass in der näheren Umgebung genügend Trachtquellen für die ganzjährige Versorgung der Bienenvölker vorhanden sind. Dies können zum Beispiel naturnahe Gärten, Parks oder Friedhöfe sein. Ideal ist es natürlich, wenn der Imker einen eigenen Garten besitzt, in dem er seine Bienenbeuten aufstellen kann. Dieser sollte allerdings ausreichend groß sein, damit die Bienen genügend Abstand zu den Nachbargrundstücken und öffentlichen Verkehrswegen haben. Idealerweise sollten sich die Behausungen der Bienen mindestens fünf Meter von der Grundstücksgrenze entfernt befinden. Eine weitere Empfehlung besteht darin, Hecken anzulegen, um die Flughöhe der Bienen beeinflussen zu können. Die Fluglöcher der Bienenbeuten sollten nach Möglichkeit immer in Richtung Süden oder Osten ausgerichtet sein. Außerdem sollte der Standort der Beuten möglichst sonnig und trocken sein. Kälte und Feuchtigkeit sind für Bienen schädlich. Grundsätzlich dürfen Bienen im eigenen Garten ohne besondere Erlaubnis gehalten werden. Um den Frieden in der Nachbarschaft zu wahren, ist es jedoch ratsam, die direkten Anwohner über das Vorhaben in Kenntnis zu setzen. Außerdem gibt es Einschränkungen, die fest errichtete Bienenhäuser betreffen. Für diese ist oftmals eine Baugenehmigung erforderlich. In Wohngebieten ist es möglich, dass die Behörden eine Bienenhaltung untersagen. Dies geschieht vor allem dann, wenn in der näheren Umgebung bereits andere Imker ansässig sind. Mittlerweile erfreut sich auch das Imkern in Großstädten einer steigenden Beliebtheit. Immer öfter sieht man Bienenvölker, die in Beuten auf Balkonen oder Hausdächern leben. In Deutschland gibt es aktuell etwa 800.000 Bienenvölker, die im Stadtgebiet gehalten werden. Die wachsende Anzahl an Städten gehaltenen Bienen hängt vor allem damit zusammen, dass die Artenvielfalt an Pflanzen dort häufig sehr groß ist. Vor dem Aufstellen der Beuten sollten Imker, die Bienenbeuten auf dem heimischen Balkon aufstellen möchten, allerdings die Zustimmung des Vermieters einholen.

Wo bekomme ich die Bienen überhaupt her?

Ist die notwendige Grundausrüstung für den Start in die Imkerei beschafft, müssen natürlich noch die ersten Bienen gekauft werden. Für Anfänger ist es empfehlenswert, zunächst mit zwei bis drei Bienenvölkern zu starten. Die ideale Zeit, um Bienen zu kaufen, ist das Frühjahr. Dann bieten viele Imker überwinterte Bienenvölker an. Ein überwintertes Bienenvolk zu kaufen, ist etwas teurer. Allerdings hat der Imker dadurch die Möglichkeit, noch im selben Jahr den ersten Honig des Volkes zu ernten. Entscheidend für den exakten Preis, der für das Bienenvolk aufgerufen werden kann, sind vor allem drei Faktoren. Der erste Faktor ist die Größe des Volkes. Außerdem sollte der Käufer auch darauf achten, ob bereits Honig in den Waben eingelagert ist. In diesem Fall ist ein höherer Preis gerechtfertigt, da eine gefüllte Wabe zwischen zwei und drei Kilogramm Honig enthält. Oftmals bieten Imker Bienenvölker mit der Beute, also der Behausung der Tiere an. Die etwas günstigere Variante, zu der angehende Imker greifen können, besteht darin, Bienenschwärme oder Ableger von Völkern zu erwerben. Bienenschwärme und Ableger werden vor allem in der Zeit zwischen Mai und Juli zum Verkauf angeboten. Wer sich für den Kauf eines Bienenschwarms entscheidet, sollte vor allem auf dessen Gewicht achten. Damit der Schwarm realistische Chancen hat, über den Winter zu kommen, sollte dieser mindestens 1,5 kg wiegen. Viele angehende Imker stehen vor der Frage, wo sie ihre Bienen am besten kaufen. Eine gute Anlaufstelle sind immer die örtlichen Imkervereine. Mittlerweile besteht auch die Möglichkeit, Bienen über das Internet zu kaufen. Das Internet erweist sich vor allem dann hilfreich, wenn der Imker besondere Züchtungen erwerben möchte.

Bienen für den Winter einfüttern.

Eine der wichtigsten Aufgaben des Imkers besteht darin, die von ihm gehaltenen Bienen zu füttern. Dazu wird in der Regel eine Zuckerlösung genutzt. Puren Zucker können Bienen nicht verarbeiten. Aus diesem Grund mischen Imker den Zucker im Verhältnis 3:2 mit Wasser und verfüttern die Lösung an ihre Bienen. Normalerweise sollten Bienen im Spätsommer gefüttert werden. Werden Bienen zu spät im Jahr eingefüttert, so besteht die große Gefahr, dass das Volk die Wintermonate nicht unbeschadet übersteht. In der Zeit, in der die Bienen gefüttert werden, sollte der Imker die Fluglöcher der Bienenbeuten auf wenige Zentimeter verkleinern. So können die Wächter des Bienenvolkes die Löcher besser gegen Räuberbienen verteidigen. Das Einengen der Fluglöcher funktioniert normalerweise mithilfe von Holzleisten. Im Notfall können Imker auch zu Pappe oder zu Papier greifen. Du spielst mit dem Gedanken dir eigene Bienen zuhalten oder sogar eine Imkerei aufzubauen? Dann findest du hier mehr Informationen darüber. Bienenhaltung und was ich als Imker wissen sollte

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